1. Die deutsche Sprache ist schwer zu lernen.
Tatsächlich ist Deutsch eine relativ einfach zu lernende Sprache. Ausgehend von Englisch als Erstsprache unterteilt das Foreign Service Institute (FSI) Sprachen in Kategorie 1 (leicht zu lernen) bis 4 (sehr schwer). Die deutsche Sprache gehört zur Kategorie 2 und kann nach Einschätzung des FSI in 36 Wochen von englischen Muttersprachlern gelernt werden.
(Quelle: www.state.gov/foreign-language-training, eingesehen am 27.02.2023)
2. Die deutsche Sprache ist unveränderlich.
Jede Sprache ist wie ein lebender Organismus – sie wächst und entwickelt sich weiter. Auch die deutsche Sprache verändert sich ständig und passt sich an die Veränderungen in unserer Gesellschaft an. Deshalb pflegt und aktualisiert beispielsweise die Dudenredaktion regelmäßig die Inhalte der Wörterbücher, um diese an die Veränderungen anzupassen. So wurden zum Beispiel die Wörter „Boutiquehotel“ und „photoshoppen“ neu in den Duden aufgenommen.
(Quelle: www.duden.de, eingesehen am 27.02.2023)
3. Nur der Duden ist verbindlich.
Verbindlich sind die Regeln im amtlichen Regelwerk, das vom Rat für deutsche Rechtschreibung herausgegeben wird. Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat die Aufgabe, die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum sicherzustellen. Der Dudenverlag interpretiert diese Vorgaben und stellt mit dem Duden ein Hilfsmittel bereit, um diese amtlichen Regeln im Alltag umzusetzen.
(Quelle: https://gfds.de/duden-verbindlichkeit, www.rechtschreibrat.com/der-rat; eingesehen am 27.02.2023)
4. Hochdeutsch ist Standarddeutsch.
Die deutsche Standardsprache entstand durch die Normung der Sprache. „Hochdeutsch“ bezieht sich auf eine Gruppe von Mundarten in Mittel- und Süddeutschland, die sich von anderen deutschen Dialekten unterscheiden. Zudem hat die Sprache eines jeden Menschen ihre regionalen Eigenheiten. Es gibt also gar kein reines einheitliches Hochdeutsch. Im Gegensatz zur Académie française in Frankreich gibt es in Deutschland auch keine Institution, die Standards für die deutsche Sprache festlegt. Deshalb ist auch der Begriff „Standarddeutsch“ an sich problematisch.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Standarddeutsch, eingesehen am 27.02.2023)
5. Im Deutschen gibt es zu viele Anglizismen.
Nach Angaben der Dudenredaktion erhalten selbst Werbetexte nur rund 4 % aus dem Englischen übernommenen Fremdwörter. Viele ursprünglich aus dem Englischen und anderen Sprachen stammende Wörter wurden so gut in die deutsche Sprache integriert, dass wir sie nicht mehr als Fremdwörter wahrnehmen.
Denn die deutsche Sprache ist eine bunte Sprache: Sie enthält Lehnwörter aus vielen verschiedenen Sprachfamilien und Kulturen, zum Beispiel aus dem Australischen (Känguru, Koala), aus den skandinavischen Sprachen (Knäckebrot, Fjord, Ski), aus den iranischen Sprachen (Orange, Tasse, Tulpe, Jasmin), aus slawischen Sprachen (Vampir, Schmetterling, Wodka), aus dem Französischen (Affäre, Büro, Café, Fabrik, Idylle, Klavier), aus dem Italienischen (Bank, Porto, Marzipan) und noch aus vielen weiteren Sprachen wie Griechisch, Indisch, Hebräisch und Japanisch.
(Quelle: https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Anteil-der-Fremdwörter-am-deutschen-Wortschatz, https://de.wikipedia.org/wiki/Lehnwort eingesehen am 27.02.2023)