Für Texter gibt es mittlerweile vielfältige Aufgabenbereiche. Neben klassischen Arbeitsbereichen wie Journalismus und Werbung sind mit der wachsenden Digitalisierung neue Spezialisierungen entstanden, wie SEO und Social Media. Eine besonders interessante und noch junge Disziplin ist das UX-Writing. Im Duden und im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache ist dieser Begriff – Stand heute – noch nicht zu finden, und auch auf Wikipedia gibt es keinen separaten Eintrag dazu.
Was also ist UX-Writing?
UX-Writing (auch: User-Experience-Writing) beschreibt das Erstellen von Texten für digitale Produkte. Vielleicht ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass es für Ihr Smartphone keine Bedienungsanleitung gibt. Auch Websites, Online-Portalen und Apps müssen selbsterklärend und einfach zu bedienen sein. Deshalb brauchen diese digitalen Produkte verständliche Texte. UX-Writing hilft den Nutzern dabei, mit dem User-Interface, also der Benutzungsoberfläche, zu interagieren. Gute UI-Texte werden nicht bewusst wahrgenommen, sondern führen Nutzer auf intuitive Weise durch die Benutzungsoberfläche. UX-Writing hilft den Nutzern dabei, ihre Ziele zu erreichen – zum Beispiel online einen Flug zu buchen oder eine Jeans zu bestellen.
UX-Writer sind Teil der digitalen Produktentwicklung und arbeiten in agilen Projektteams eng mit UX-/UI-Designern zusammen. Im Idealfall sollte ein X-Writer von Anfang an in die Produktentwicklung eingebunden sein. Eine Stunde, die der UX-Writer in der Konzeptionsphase investiert, kann später im Designprozess Tage an Arbeit sparen.
Regeln fürs UX-Writing
SEI KONSISTENT: Verwende eine einheitlichen und uniquen Tone of Voice in der gesamten Kommunikation. Hilf den Menschen, sich wohlzufühlen, indem du konsistente Strukturen und Wordings verwendest.
SEI KLARUND KURZ: Verwende klare einfache Wörter und unkomplizierte Satzstrukturen. Benutze wenige Fachbegriffe und Abkürzungen. Ziehe vertraute oder häufig verwendete Wörter vor und benutze keine Fantasiebegriffe. Halte Texte so kurz wie möglich.
SEI GLAUBWÜRDIG: Wecke realistische Erwartungen und vermeide Übertreibungen. Wichtige Informationen sollten so objektiv und transparent wie möglich dargestellt werden. Biete Alternativen an.
BLEIB IM DIALOG: Sprich mit dem Kunden wie mit einem Freund. Verwende normale Alltagssprache und benutze die aktive Sprache statt Passivkonstruktionen. Verstecke Verben nicht in einem Nominalstil. Verwende Fragen, um den Benutzer zu führen.
SEI POSITIV: Schaffe eine positive Atmosphäre. Negativ konnotierte Wörter und Verneinungen können beim Leser eine negative Stimmung erzeugen. Verwende stattdessen positive Formulierungen oder wähle positive Wörter in negativer Form.
LASSE RAUM ZU ATMEN: Überfrachte einzelne Seiten nicht mit zu vielen Informationen. Teile längere Absätze auf und verwende unterschiedliche Textelemente. Inhalte brauchen immer Weißraum, der Zeit dafür lässt, das Gelesene zu verarbeiten.