Die Weihnachtszeit ist eine Zeit der Freude, des Beisammenseins und natürlich des Genusses. Aber haben Sie sich jemals gefragt, woher die Namen unserer weihnachtlichen Leckereien stammen? Heute, am dritten Advent, begeben wir uns auf eine kurze Reise durch die Etymologie weihnachtlicher Köstlichkeiten.
Mandarine: Geschenk des Orients
Die Mandarine verdankt ihren Namen den Mandarinen, den hohen Würdenträgern des alten chinesischen Kaiserreichs. Diese kleinen aromatischen Zitrusfrüchte erinnern farblich an die Tracht der chinesischen Staatsbeamten und wurden als kostbare Geschenke aus dem Fernen Osten nach Europa gebracht.
Marzipan: Versuchung aus Mandeln und Zucker
Ursprünglich stammt Marzipan aus dem Nahen Osten und wurde mit Rosenwasser und Orangenblüten aromatisiert. Der Name leitet sich vermutlich vom italienischen „marzapane“ ab. Möglicherweise geht dies auf das arabische „mauṯabān“ zurück – eine Bezeichnung für eine byzantinische Münze mit dem Bild eines thronenden Christus – oder auf das Mittellateinische „Marci panis“ für „Markusbrot“.
Spekulatius: Keks mit Geschichte
Der Name dieser knusprigen Kekse geht wohl auf das Niederländische „speculatie“, was zunächst Zuckerwerk und später figürliches Gebäck bezeichnete. In Anlehnung an das lateinische „speculum“ für „Spiegel“ oder „Abbild“ etabliert sich dann der Ausdruck „Spekulatius“. Ursprünglich wurden Spekulatius mit Bildern von Heiligen geprägt, als eine Art Spiegelung christlicher Geschichten und Legenden.
Christstollen: Symbol der Weihnacht
Der Name dieser traditionellen deutschen Köstlichkeit stammt aus der Bergmannssprache, da die Form des schweren Hefegebäcks an einen Bergwerkstollen erinnert. Der dick mit Puderzucker bedeckte oder Christ- oder Weihnachtsstollen verweist symbolisch auf das in Windeln gewickelte Christkind.
Panettone: Italiens weihnachtliche Pracht
Der Weihnachtsklassiker mit kandierten Früchten hat seinen Ursprung in Mailand, wo „Panettone“ als Marke in der Handelskammer eingetragen ist. Der Name leitet sich vom italienischen Wort „pane“ für „Brot“ ab. Einer Legende nach soll „Panettone“ auf seinen Erfinder namens Toni zurückgehen. Toni war ein Küchenjunge des Regenten im Herzogtum Mailand und half mit seinem „Pan di Toni“ aus, als der Chefkoch den für das reiche Festmahl an Heiligabend vorgesehenen Kuchen verbrennen ließ.
So trägt jede Weihnachtsleckerei eine Geschichte in sich und erinnert uns daran, dass das, was wir genießen, oft eine reiche und vielfältige Herkunft hat. In diesem Sinne viel Vergnügen beim Plätzchennaschen und beim Entdecken der wunderbaren Welt der weihnachtlichen Traditionen und Aromen. Frohe Festtage!
(Quellen: https://www.dwds.de/wb/Mandarine, https://www.dwds.de/wb/Marzipan, https://www.dwds.de/wb/Spekulatius, https://www.dwds.de/wb/Christstollen, https://de.wiktionary.org/wiki/Panettone, https://ciaomamma.eu/food-traditions/italienische-weihnachtskuchen-panettone-pandoro/ eingesehen am 17.12.2023, Bild: midjourney)