Katzen und Klicks: Was Katzenverhalten über UX-Design lehren kann

9. Juli 2024 UX
illustration of a cat in a box

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum eine Katze so fasziniert auf einen Laserpointer reagiert? Oder plötzlich aus dem Nichts durch die Wohnung sprintet? Diese Verhaltensweisen bieten erstaunliche Parallelen zu dem, wie Nutzende mit digitalen Benutzeroberflächen interagieren.

Neugier befriedigen

Stellen Sie sich vor, Ihre Katze entdeckt eine neue Schachtel. Sie schnuppert, tastet mit der Pfote hinein und untersucht sie von allen Seiten. Genauso gehen User mit neuen Apps und Websites um. Sie klicken, wischen und tippen, um alles zu erkunden.

Vorliebe für klar Strukturen

Katzen sitzen gerne auf exponierten Plätzen und behalten alle im Blick. Sie bevorzugen sichere Umgebungen. In einem einfachen Pappkarton fühlen sie sich sicher und geborgen und oft wohler als in eigens entwickelten Katzenmöbeln. Nutzer bevorzugen ebenfalls klare und intuitive Interfaces. Niemand will durch ein komplexes Labyrinth navigieren.

Routine und Beständigkeit

Sicherheit entsteht durch Vertrauen und Vorhersehbarkeit. Katzen lieben ihre Routinen. Jeden Morgen zur selben Zeit fressen und abends zur selben Zeit ein Streifzug im Garten. Auch User digitaler Produkte schätzen Beständigkeit. Eine neue Benutzeroberfläche oder veränderte Funktionalitäten können schnell zu Verwirrung und Frustration führen.

Keine Reizüberflutung

Katzen ziehen sich zurück, wenn es zu laut und hektisch wird. Genauso meiden Nutzende überladene Interfaces. Sie wollen sich wohlfühlen nicht in ihrem Flow gestört werden. Pop-ups und andere Unterbrechungen werden schnell als störend empfunden.

Selbstbestimmtes Verhalten

Katzen gehen ihren eigenen Weg. Sie lassen sich nicht zwingen, wann und wo sie schlafen oder spielen sollen. Nutzende sind da nicht anders. Sie möchten selbst entscheiden, wie sie durch eine Website navigieren oder Funktionen nutzen. Individuelle Inhalte und personalisierbare Interfaces können die User-Experience verbessern.

Positive Verstärkung

Wer ein Haustier hält, hat auch immer ein Leckerli zur Belohnung parat. Auch Nutzende lieben Belohnungen und schnelle Erfolge. Eine charmante Success-Message, eine ansprechende Illustration oder kleine Animation sorgen für positive Gefühle.

Sichere Rückzugsorte

Wenn Katzen gestresst sind, suchen sie sich ein ruhiges Plätzchen. User verhalten sich ähnlich. Fühlen sie sich überfordert, kehren sie zu vertrauten Seiten oder Apps zurück, die ihnen Sicherheit bieten.

Tendenz zu unerwartetem Verhalten

Plötzlich springt die Katze auf den Tisch und stößt ein Glas um. Nutzende können auch unvorhersehbar sein. Sie klicken auf Links, die nicht zum Flow gehören, oder nutzen Funktionen anders als vorgesehen.

Die Parallelen zwischen dem Verhalten von Katzen und dem Umgang von Nutzenden mit digitalen Interfaces sind faszinierend und lehrreich zugleich. Indem wir die Bedürfnisse und Verhaltensweisen beider Gruppen verstehen, können wir Interfaces gestalten, die ebenso intuitiv und ansprechend sind wie ein neues Spielzeug für eine neugierige Katze.